Grafenbergschule Schorndorf
„Ich hoffe, dass der Spielplatz bald von Kindern aus ganz Bosnien genutzt werden wird, dass die Klüfte einstiger Kriege überschaut werden können und die Menschen in Harmonie und Frieden leben können. Mit dem Spielplatz soll eine neue Hoffnung auf Frieden entstehen.“, schreibt ein Schüler im Feedback zum Projekt „Kinderspielplatz“ in Bosnien. Sieben Auszubildende ( sechs Jungs und ein Mädchen) des Straßenbaus und ihre Lehrer Hermann Idarous und Uli Hainz reisten im Juni zum serbisch-orthodoxen Kloster Treskavac in der Nähe von Ribnik in Bosnien. Ihr Auftrag: der Bau eines Kinderspielplatzes mit Wippe, Spielturm und Rutsche. Pastor Otac Varnava empfängt die Gruppe, die in einer Pension vor Ort untergebracht ist, herzlich. Der Kontakt zum engagierten Pastor entstand über den ehemaligen Azubi Stanko Petrovic. Letzterer ist während des gesamten Aufenthaltes als Dolmetscher aktiv, wenn ein Lächeln und Hände und Füße nicht mehr ausreichen. Die Gemeinde des Klosters umfasst auch einen muslimischen Bereich, sodass die Schüler während ihrer Arbeiten mit Menschen aus allen Bevölkerungsgruppen in Kontakt kommen. Ältere Bewohner des Dorfes laden die Azubis teilweise zu sich nach Hause ein, lokale Bauunternehmen helfen bei den Bauarbeiten. Bei aller Herzlichkeit und Gastfreundschaft werden die Jugendlichen mit den Gräben, die der Balkankrieg gerissen hat, konfrontiert: am vorletzten Abend werden sie von Pastor Otac Varnava auf die muslimische Seite zum Essen eingeladen, was wiederum von den Gastgebern auf serbischer Seite als Affront wahrgenommen wird. Die Spannungen konnten gleichwohl in anschließenden Gesprächen gelöst werden.
Seit Jahren organisiert Hermann Idarous solche Projekte, sei es auf Burg Lohra in Thüringen, in Montenegro oder auf Burg Hohengenkingen, die die Auszubildenden mit Geschichte und anderen Kulturen in Kontakt bringt. Gleichzeitig sind solche Einsätze Ehrenamt und soziales Engagement in Reinform.
Das Projekt in Bosnien wurde im Bereich der Reise- und Materialkosten großzügig von der Baden-Württemberg-Stiftung unterstützt.