Grafenbergschule Schorndorf
Seit acht Jahren führt die Grafenbergschule Schorndorf mit ihrer Partnerschule Lycée de Lasalle in Alès in den südfranzösischen Cevennen einen Schüleraustausch durch. Dass ein solcher Austausch mit zwei beruflichen Schulen funktioniert, ist nicht selbstverständlich, da die einen nicht unbedingt die Sprache der anderen lernen und die Betriebe die Azubis freistellen müssen. Hinzu kommt, dass ein Übernachten in den Gastfamilien nicht möglich ist, weil die französischen Jugendlichen wegen der weiten Entfernung zur Schule größtenteils im Internat untergebracht sind. Also fuhren zehn Kfz-Azubis und 17 technische Gymnasiasten in den Süden auf einen Campingplatz mit Selbstversorgung. Am ersten Tag gleich großes Staunen: „Boa ey, das ist ja voll streng hier!“ In Frankreich gilt: wer zu spät kommt, wird bestraft, Ausreden gibt es nicht, das Schultor schließt zwei Minuten nach acht. In der Mittagspause essen alle ausnahmslos in der Kantine, ein Chillen in der Stadt ist nicht angesagt. Beim gemeinsamen Handballturnier galt es dann, erste Hürden zu überwinden. Die nationengemischten Teams mussten sich irgendwie verständigen, um einen sauberen Pass zu spielen. Die Überflutungen in Südfrankreich legten weitere Steine in den Weg. Auf dem Weg zum Höhlenbesuch tönten plötzlich 30 Warnapps im Bus (das funktioniert europaweit!) und ein Umdrehen war unausweichlich. Doch Langeweile kreiert Ideen: einen Tag auf dem Campingplatz geblockt, wurde gekocht, Karten, Würfeln, Tischtennis und Boule gespielt, ganz entspannt und kommunikativ. Die Jugendlichen freuen sich auf den Gegenbesuch im Dezember. Der Austausch wird großzügig vom Deutsch-Französischen Jugendwerk und der Johann-Philipp-Palm-Stiftung unterstützt. Außerdem gilt ein großer Dank den Autohäusern Bürk, Lorinser, Nuding und Hahn, die ihre Azubis freigestellt haben.